Die Weisheit der Erfahrenen
- Bergfuß und Talfuß
- 21. Juli 2019
- 2 Min. Lesezeit
Wir wissen ziemlich viel über den Transalpine Run 2019: Wir werden am 31. August in Oberstdorf (D) starten, acht Tage unterwegs sein, 272 Kilometer zurücklegen und am 07. September hoffentlich gesund und ausgepowert in Sulden (ITA) ankommen. Dazwischen liegen exakt 16.162 Höhenmeter.
Solche Gewissheiten lieben wir.
Was wir nicht wissen ist, WIE sich die 272 Kilometer körperlich anfühlen werden und was uns mental erwarten wird. Unser großes Projekt möchten wir selbstverständlich erfolgreich abschließen, was uns kürzlich den Gedanken beschert hat, eine Strategie entwickeln zu wollen, um möglichst viele Faktoren schon im Vorhinein einkalkuliert oder zumindest einmal durchdacht zu haben.
Mit Null Erfahrung in Mehrtagesrennen sind wir mit unserem Latein aber schnell am Ende angelangt. Deshalb haben wir uns Ratschläge von ihres Zeichens TAR-Finishern geben lassen und ihnen einige Fragen zu ihren TAR-Erlebnissen gestellt.
Herbert Engl, Skinfit-Partner in Salzburg, hat den Transalpine Run im Jahr 2012 im Mixed-Team bestritten. Hermann Schwaiger, Malermeister aus Maria Alm, hat den Teambewerb im Jahr 2010 gemeinsam mit einem Freund in Angriff genommen.
Aus den Befragungen hat sich herauskristallisiert, dass es bestimmt nicht schlecht ist, wenn man in der Vorbereitung ein gewisses Augenmerk auf den Downhill legt. Eine sichere Bergab-Technik im Gelände bringt nämlich erstaunlich viel Zeit und minimiert vor allem das Verletzungsrisiko.
Dass Hochs und Tiefs auf uns zukommen werden, das ist uns klar. Dass Schmerzen auf uns zukommen werden, ist uns ebenfalls klar. Die Botschaft von Herbert Engl diesbezüglich ist aber unmissverständlich: Niemals aufhören! „Tempo rausnehmen, pausieren, gehen, trinken, essen … alles, nur nicht aufhören!“ Im Endeffekt wird es wahrscheinlich auch entscheidend sein, den Wettkampfgedanken etwas beiseite zu schieben und sich den ein oder anderen „Urlaubsmoment“ zu gönnen, so ein wertvoller Tipp von Hermann Schwaiger. Ein Selfie am Gipfel muss also in jedem Fall drin sein!
Was uns unter den Strapazen gedanklich aufrecht halten wird, bleibt für uns wohl das größte Fragezeichen. Herbert Engl meint, dass das Ungewisse und die Neugier auf das noch Bevorstehende sicherlich zwei große Antriebsfedern seien. Und wenn wir dann noch fit genug sind, um uns zu freuen, dass wir in einer so schönen Umgebung unterwegs sein dürfen, so wie es Hermann Schwaiger empfiehlt, dann haben wir wohl vieles richtig gemacht.


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