Von Gewissheit, Unbeschwertheit und (un)erfüllter Erwartung
- Bergfuß und Talfuß
- 27. Mai 2019
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 28. Mai 2019
Sandras Start beim Ironman 70.3 St. Pölten
In diesen Beitrag gleich mit einem Vergleich mit Sisyphos einzusteigen, mag etwas theatralisch daherkommen, nichtsdestotrotz muss mein Gefühl der Aussichtslosigkeit in den letzten Monaten so ähnlich gewesen sein wie jenes von Sisyphos; So unmöglich wie sein Felsbrocken auf der Spitze des Hügels zu liegen gebracht werden konnte, so wenig konnte mein Training für einen konkurrenzfähigen Wettkampf in St. Pölten fruchten. Triathlonspezifische Trainingseinheiten mussten in der entscheidenden Phase zu oft entweder aufgrund des kalten und nassen Wetters entfallen oder hatten Nachrang gegenüber unserer Höhenmetersammlerei… Ich kenne die Besonderheiten des Triathlons schon zu lange, um unter diesen Umständen nicht schon frühzeitige die Gewissheit zu entwickeln, dass ein halber Ironman unter diesen Voraussetzungen Strapazen bedeuten wird.
Gleichzeitig hatte diese Gewissheit aber auch etwas Befreiendes. Die neue Bestzeit war schon vor dem Start passé und damit verflog auch die Angst vor Misserfolg. Ein Gefühl von Unbeschwertheit breitete sich aus, vielleicht sogar mit einem Hauch von Gleichgültigkeit. Am Start verflog dieses Gefühl freilich sehr schnell wieder, Ehrgeiz kam auf, mir selbst etwas beweisen zu müssen.
Die Gewissheit, dass fehlende Bike-Kilometer sich beim Laufen rächen, verfestigte sich (erst) ab dem ersten Laufkilometer wieder, der Wille, das Ding ordentlich ins Ziel zu bringen aber auch!
Die Freude über Leistung ist bekanntlich umso größter, je schwerer die Aufgabe zu Beginn anmutet. Die Freude über ein unerwartet erfolgreiches Finish in 5:37 h ist – mit etwas Abstand – richtig groß, die Aufgabe war ziemlich schwer!


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